Operationen von Hauttumoren
Hauttumore haben in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Dies gilt sowohl für gutartige, als auch für bösartige Hautveränderungen, wie weißer Hautkrebs (Basaliom, Spinaliom) und schwarzer Hautkrebs (Malignes Melanom). Wichtigster Auslöser ist dabei die zunehmende Belastung mit UV-Strahlen.
Gutartige Hautveränderungen, wie z.B. Alterswarzen oder kleine gestielte Fibrome, werden häufig aus kosmetischen Gründen entfernt. Oftmals entfernt man Hautveränderungen, weil sie verdächtig aussehen und erst eine histologische Untersuchung zeigt, ob das Gewebe bösartig ist. Die häufigsten bösartigen Hauttumore sind die sogenannten Basalzellkarzinome (auch Basaliome genannt), die meist auf vorher unveränderter Haut entstehen. Sie wachsen zerstörend in die Breite und Tiefe, bilden aber anders als der gefürchtete schwarze Hautkrebs (Melanom) nie Tochtergeschwüre (Metastasen) aus. Mit der vollständigen operativen Entfernung dieser Hauttumore ist die Behandlung meist abgeschlossen. Es sollte die gesamte Haut regelmäßig kontrolliert werden, ob sich weitere Basaliome entwickeln.
Muttermale werden nach örtlicher Vereisung mit einem Schnitt mit dem Skalpell im Ganzen entfernt, die Wundränder mit zarten Hautnähten verschlossen und das entfernte Gewebe zur feingeweblichen Untersuchung eingeschickt.
Lipome sind Neubildungen von Fettgewebszellen und kommen sehr häufig vor. In der Regel sind diese Fettgeschwulste harmlos, können aber kosmetisch störend sein und Schmerzen bei Größenzunahme verursachen. Nur selten entsteht aus diesem gutartigen Weichteiltumor ein bösartiger Tumor.
Atherome sind Talgzysten, die sich oft am behaarten Kopf oder am Körperstamm befinden. Sie werden im Ganzen mit ihrer Kapsel entfernt und mit Nähten verschlossen.
Weiters zählen zu den gutartigen Hautgewächsen die Alterswarzen. Das sind meist bräunliche, erhabene Hautveränderungen mit zerklüfteter Oberfläche, die vor allem im Gesicht und am Rumpf auftreten. Entfernt werden sie nach örtlicher Betäubung und Hautdesinfektion mit verschiedenen Instrumenten von der Hautoberfläche. Eine Wundnaht ist oftmals nicht notwendig.
Sogenannte Fibrome – kleine Hautanhängsel, die mit einem schmalen Stiel mit der Hautoberfläche verbunden sind – kann der Chirurg nahezu schmerzlos entfernen.
Bei einem eingewachsenen Zehennagel (Unguis incarnatus) drückt der seitliche Nagelrand tief in den Nagelfalz und führt so zu starken Schmerzen. Der Unguis incarnatus betrifft meistens die Großzehen. Eingewachsene Nägel gehören zu den häufigsten Beschwerden bei Nägeln. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Die Ursachen für eingewachsene Zehennägel sind meist zu tiefes Nägel schneiden, zu enges Schuhwerk oder Vererbung. Schneidet man den Nagel weit in die Ränder hinein kann sich der Nagelrand in das Nachbargewebe schieben. In weiterer Folge kommt es zu Entzündungen oder gar zu Bildung von überschießendem Granulationsgewebe („Wildes Fleisch“), das oftmals nässt und übel riecht.
Die Nageloperation erfolgt unter örtlicher Betäubung (Leitungsanästhesie). Dazu werden die versorgenden Nerven ausgeschaltet, indem ein örtliches Betäubungsmittel in das umliegende Gewebe gespritzt wird. Die Haut wird parallel zur Längsseite des Nagels eingeschnitten und ein Gewebekeil mit dem eingewachsenen Nagel und dem evtl. vorhandenen „wilden Fleisch“ entfernt. Durch diesen Eingriff wird das Nagelbett verkleinert, so dass der Zehennagel anschließend in etwas schmälerer Form nachwächst und somit nicht mehr seitlich in den Nagelwall einschneidet.
Zu den bösartigen Hauttumoren zählt das Basalzellkarzinom (Basaliom). Der Arzt kann es oftmals schon am typischen Aussehen (rötlich bis bräunlich, glänzend) erkennen. Die operative Entfernung erfolgt mit einem Sicherheitsabstand. Sind die Ränder nicht tumorfrei, muss nachgeschnitten werden.
Melanome sind bösartige Veränderungen von pigmentbildenden Hautzellen, den sogenannten Melanozyten. Melanome sind meist braun oder schwarz und werden daher auch als schwarzer Hautkrebs bezeichnet. Es gibt allerdings auch hautfarbene oder anders gefärbte Tumore.
Die Zahl der Melanom-Neuerkrankungen hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen, was auch der höheren Lebenserwartung liegt, denn je älter man wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, an einem Tumor – zum Beispiel einem Melanom – zu erkranken. Zu den wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung von Melanomen zählt die natürliche oder künstliche UV-Exposition (durch Sonne oder Solarien) und Sonnenbrände, insbesondere in der Kindheit und Jugendzeit.
Wie ein Malignes Melanom im Einzelfall behandelt wird, hängt unter anderem vom Tumorstadium ab. In allen Fällen gilt aber: Der Tumor wird nach Möglichkeit vollständig operativ entfernt, und zwar mit einem ausreichend großen Sicherheitsabstand an gesunder Haut. Das heißt, der Chirurg schneidet bis ins gesunde Gewebe, damit möglichst keine Krebszellen zurückbleiben. Im Frühstadium von schwarzem Hautkrebs kann eine Operation als Behandlung ausreichen. Ansonsten schließen sich weitere Therapien an, um die Heilungschancen zu verbessern. Hier arbeiten Chirurgen, Hautärzte und Onkologen eng zusammen.