Behandlung bei Hämorrhoiden mittels Gummibandligatur
Als Hämorrhoiden werden Gefäßpolster bezeichnet, welche sich im Analkanal befinden. Diese Venenpolster sind für die Feinkontinenz verantwortlich, d.h. sie können kleinste Mengen Luft und Flüssigkeit im Analkanal zurückhalten, indem sie sich aneinanderlegen und den Analkanal abdichten. Eine Größenzunahme dieser Polster kann ein Fremdkörpergefühl am After, Blutungen beim Stuhlgang, Schmerzen und Juckreiz verursachen. Typischerweise tritt auch vermehrt Schleimabgang aus dem After auf, da durch die vergrößerten Hämorrhoiden der Feinverschluss im Analkanal nicht mehr gewährleistet ist. In seltenen Fällen können Hämorrhoiden akut auftreten und so groß werden, dass sie sich nicht mehr in den Analkanal reponieren lassen.
Zur Behandlung von Hämorrhoiden mit Gummibändern wird eine Enddarmspiegelung (Proktoskopie) durchgeführt. Die Gummibandligatur ist die einfachste und am wenigsten invasive Technik zur Behandlung von stärker fortgeschrittenen Hämorrhoiden.
Dazu muss ein kurzes Metallrohr in den Anus eingeführt werden. Über einen Applikator wird unter Einsaugen der Schleimhaut ein Gummiband am Fuße der Hämorrhoide gesetzt. Dieses schnürt den vorfallenden Teil ab und unterbindet den Blutzufluss. Die nicht mehr mit Blut versorgte Hämorrhoide fällt zusammen mit dem Gummiband nach einigen Tagen von selbst ab. Eine Vorbereitung des Darmes mit Einlauf ist nicht erforderlich. Da der Eingriff meist schmerzarm verläuft, kann er ambulant durchgeführt werden und eine Sedoanalgesie ist nicht notwendig.